Von Michael Nikbakhsh. Teil 2 unserer Serie zu den Memoiren des Lobbyisten Peter Hochegger. Heute tauchen wir ein ins Österreich der 1980er Jahre. Peter Hochegger und sein Bruder Paul kommen mit einem umstrittenen Lobbyisten in Kontakt – und über diesen zu ihren ersten undurchsichtigen Geschäften. 1983 sind die Hocheggers an der Gründung einer Schein-Partei namens “Österreich-Partei” beteiligt. Deren einziges “Parteiprogramm”: Die damals noch zerstrittenen Grünen am Wahltag zu schwächen, um sie am Einzug in den Nationalrat zu hindern. Bei der Nationalratswahl 1983 schaffte die “Österreich-Partei” unter dem “Vorsitz” eines gewissen Franz Olah übrigens stattliche 0,12 Prozent. Und: An der Gründung dieser “Partei” waren unter anderem Hell’s Angels-Rocker und Wiener Taxifahrer beteiligt. Ein Jahr später mischen Peter und Paul bei den Anti-Hainburg-Protesten mit. Im Auftrag des staatlichen Rüstungskonzerns Steyr Daimler Puch. Ihre Direktiven erhalten sie vom Steyr-Marketingchef - in einer Sauna im 3. Wiener Gemeindebezirk. Steyr Daimler Puch lässt sich die Unterstützung der Umweltbewegung auch einiges kosten. Doch die Konzernspitze verfolgt ganz andere Ziele, als ein Kraftwerk in der Hainburger Au zu verhindern.